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Meerschwein-Info
Rassen

Das Hausmeerschweinchen ist im Gegensatz zu den grau- bis rotbraunen eher kurzhaarigen Wildrassen in den verschiedensten Farben, Felllängen und -strukturen zu finden. Generell gibt es nahezu beliebige Kombinationen aus Farben, Felllänge und Wirbeln. Dazu kommt noch eine unterschiedliche Haarstruktur (drahtig bis samtweich, sowie lockig).

In den vergangenen Jahren sind durch gezielte Zucht viele Rassen entstanden, wobei man zwischen Fell- und Farbrassen undterscheidet. Fellrassen unterscheiden sich durch verschiedene Fellstrukturen und Haarlängen. Farbrassen werden anhand der Fellzeichnung unterschieden. Beide Rassen lassen sich kombinieren, was zu einer riesigen Rassenvielfalt führt. Beispiele: Schildpatt-Rex, Himalaya-Sheltie...

Fellrassen

Kurzhaarrassen:

  • Das Glatthaar-Meerschweinchen hat kurzes, glattes Fell und ist sicher die häufigste Rasse.
  • Das Rosetten-Meerschweinchen zeigt überall am Körper Wirbel, die die kurzen Haare abstehen lassen. Der Rassestandard schreibt mind. 8 symmetrisch angeordnete Wirbel an bestimmten Körperstellen vor.
  • Das American oder English Crested besitzt kurzes, glattes Fell und eine Krone auf dem Kopf, wobei diese bei American Cresteds immer weiß ist.
  • Das Ridgeback ist ein Glatthaar-Meerschweinchen, bei dem die Rückenhaare gegen den Strich wachsen. Sie werden nach Selektion aus Rosetten- und Glatthaar-Meerschweinchen gezüchtet.
  • Der Rex ist eine Meerschweinchenrasse mit drahtigem, rauhem, aufrecht stehendem kurzen Fell. Eine sehr ähnliche Rasse ist das Teddymeerschweinchen.
  • Der US-Teddy ist eine Meerschweinchenrasse mit ähnlicher Fellstruktur wie der Rex, jedoch sind die Haare feiner gewellt. (Am besten unterscheidet man beide Rassen an der Bauchbehaarung.)
  • Der Ch-Teddy ist eine eigene Mutation mit ca. 6 cm langem, vom Körper abstehenden Fell. Eine Krone wird toleriert; Körperwirbel jedoch nicht.

(Der US-Teddy, der Ch-Teddy und der Rex sind genetisch nicht miteinander verwandt. Verpaart man sie untereinander, würde man Glatthaarmeerschweinchen erhalten.)

  • Das Curly ist ein Lunkarya mit kurzem Fell
  • Das Somali ist ein Rex mit Wirbeln, die an ein Rosettenmeerschweinchen erinnern

Langhaarrassen:

  • Das Angora ist ein langhaariges Rosettenmeerschweinchen. Die Rasse ist noch nicht offiziell Anerkannt, jedoch auf dem Weg dazu.
  • Ein Peruaner ist ein Meerschweinchen mit langem, glatten Fell, was durch zwei Wirbel auf dem Po wie „nach vorn gekämmt“ aussieht. Bei allen langhaarigen Rassen wird empfohlen, das Fell der Tiere auf Bodenlänge zu stutzen, um die Pflege zu erleichtern und ein Verschmutzen des Fells zu verhindern.
  • Das Sheltie ist ein Meerschweinchen mit langem, glatten Fell.
  • Das Coronet ist ein Meerschweinchen mit langem, glatten Fell wie bei einem Sheltie und einer Krone auf dem Kopf.
  • Das Alpaka ist ein Peruaner mit langem, lockigen Fell.
  • Der Texel ist ein Sheltie mit langem, lockigen Fell .
  • Das Merino ist ein Coronet mit langem, lockigen Fell.
  • Das Mohair ist ein Angora mit langem, lockigen Fell.
  • Das Sheba Mini Yak ist eine australische Rasse. Sie entstanden aus australischen Shelties und Rosetten-Meerschweinchen. Die Haare sind eher harsch und nur halblang.
  • Das Lunkarya stammt aus Schweden und hat harsche, abstehende lange Locken, die dominant vererbt werden (im Gegensatz zu den anderen Lockentieren, bei denen die Lockung rezessiv ist)

Eine weitere Fellvariante sind die Satinmeerschweinchen. Sie zeichnen sich durch einen besonders starken Glanz des Fells aus, der dadurch entsteht, dass die einzelnen Haare hohl sind. Satinmeerschweinchen können in allen Rassen und Farben gezüchtet werden. Wegen des gehäuften Auftretens einer speziellen Knochenkrankheit, ist die Zucht dieser Tiere umstritten.

Ebenfalls umstritten ist die Zucht von Nacktmeerschweinchen (Baldwins und Skinnys).

Farbrassen

Schon die Inkas kannten verschiedene Farbvarianten bei den Meerschweinchen. Mit der gezielten Herauszucht von Farben wurde jedoch erst im 20. Jahrhundert begonnen:

Vollfarben:

  • Schwarz
  • Rot
  • Weiß
  • Braun

Zu den Vollfarben gibt es viele Aufhellungstöne die bis zu weiß variieren können.

  • Einfarbig Diese Tiere zeigen nur eine Farbe (self). In der schwarzen Farbreihe kann sie von schwarz über sepia, schoko, slate blue und lilac bis zu Himalaya variieren. In der roten Farbreihe gibt es die Aufhellungen von rot über gold, safran, creme, beige, buff bis zu rein weiß (keine Albinos!).
  • Agouti Bei dieser Art, die der Urform sehr nahe kommt, ist jedes einzelne Haar zweifarbig, wobei das Haar am Ansatz und an der Spitze einen Schwarzton hat, während es in der Mitte eine Bänderung der roten Farbreihe aufweist. Sie ähnelt daher der verwandten Art der Meerschweinchen gleichen Namens (Agoutis). Die Fellfarbe Agouti kann weiterhin in vielen Variationen auftreten, die Naturfarbe der Meerschweine nennt sich Goldagouti (schwarz-rot). Zusätzlich gibt es auch Solidagoutis, bei denen die schwarze Spitze fast vollständig verschwunden ist. Eine weitere Variante davon ist die Loh-Zeichnung (Rücken Schwarzton, Bauch Rotton). Häufige Agoutifärbungen sind beispielsweise lemonagouti, salmagouti, grauagouti und cinnamonagouti.
  • Mehrfarbig dazu zählen die schon erwähnten Agoutis. Außerdem gibt es Schildpatt-Tiere, die gleichmäßige schwarze und rote Farbfelder haben. Ein weiteres Gen kann bewirken, dass die Farben ineinander verlaufen. Das wird Brindle oder Magpie genannt.
  • Dalmatiner und Schimmel sind Fellzeichnungen, bei der einzelne Haare der Tiere weiß sind. Beide Zeichnungen beruhen auf der gleichen Erbanlage. Das unterschiedliche Aussehen wurde durch Zuchtauswahl erreicht: Bei Schimmel sind die weißen Haare diffus im Fell verteilt, beim Dalmatiner bilden die farbigen Haare Punkte ähnlich wie beim Dalmatiner-Hund. Bei dem Gen für diese Zeichnung handelt es sich um einen Letalfaktor. Verpaart man diese Tiere miteinander oder untereinander, entstehen (statistisch zu 25 %) missgebildete Jungtiere, die in der Regel nicht lebensfähig sind.

Alle Farbvarianten können in Aufhellungsfarben und in Kombination mit weißen Feldern auftreten.